Über 10 Millionen verkaufte Kopien, über eine Millionen Spieler zeitgleich online, Platz 1 in den Steamcharts – PlayerUnknown’s Battlegrounds hat nach einem halben Jahr auf dem Markt die Weltspitze erreicht. Auswertungen der führenden Spieleplattform Steam geben Auskunft darüber, wie Battlegrounds gerade in den letzten Monaten seine großen Sprünge an die Spitze gelangen.
PUBG ist in China angekommen
Bluehole hat es kommen sehen: nachdem das Juli-Update die Server-Versorgung für den asiatischen Markt nachhaltig verbesserte, drängen jetzt zunehmend chinesische Spieler auf die virtuellen Schlachtfelder. So veröffentlichte Steam Spy folgende Statistik:
The growth of the share of Chinese players in PUBG is just crazy. pic.twitter.com/aXNs6kgg8O
— Steam Spy (@Steam_Spy) 11. September 2017
So verrückt ist das aber gar nicht. Es ist kein Geheimnis, dass China als bevölkerungsreichstes Land der Erde auch einen entsprechend großen Anteil in der Gaming-Szene stellt. Und dass dieser Markt insbesondere in den Aufstieg des Battle Royale interessiert zu sein scheint, bewies bereits H1Z1: King of the Kill. Nach aktuellen Daten sitzen 25 Prozent aller Spieler im Reich der Mitte, und machen momentan sogar gewaltige 45 Prozent aller aktiven Nutzer aus.
Der Trend scheint jetzt zu wechseln: Denn hatte King of the Kill bis Juli der Konkurrenz von PUBG noch wacker standhalten und sogar mit 150.000 gleichzeitigen Spielern noch einen persönlichen Rekord aufstellen können, begann hier die Wende. Statistisch besitzt jeder dritte H1Z1-Spieler inzwischen auch Battlegrounds in seiner Steam-Bibliothek. Und das noch nicht lange – alleine vom 8. bis 10. September verkaufte Battlegrounds über eine Millionen Kopien. Der Graph von Steam Spy zeigt, dass sich diese Verkäufe zu großen Teilen auf China belaufen, während der prozentuale Anteil anderer Nationen rapide absinkt. So steht China auch in Battlegrounds bereits bei 25 Prozent aller Spieler und bei 30 Prozent der aktiven Spieler. Zum Vergleich: Die USA liegen bei ca 17 Prozent, Deutschland und Südkorea bei jeweils 5 Prozent.
Verrückt wird es in Sachen Spielzeit: Da wird PUBG aktuell auf dem chinesischen Markt so aktiv gespielt wie sonst nur alle anderen Spiele auf Steam zusammen. In Deutschland nimmt der Titel hier gerade einmal 13 Prozent ein. Die Aktivität in King of the Kill sank im Reich der Mitte seit Juli von 20 Prozent auf gerade einmal 8 Punkte. Der Battle-Royale-Ableger ist in diesem Trend nicht alleine: Auch Giganten wie CS:GO und Dota 2 sowie praktisch die gesamte Steam-Wertung brachen zur Hälfte ein, um Raum für diesen neuen Platzhirsch zu schaffen.
Wie geht es weiter?
Die zentrale Frage liegt in der langfristigen Durchsetzungsfähigkeit von Battlegrounds auf dem Markt, ebenso wie der Konkurrenzfähigkeit der großen Titel. So kämpft King of the Kill aktuell auf dem absteigenden Ast und versucht, sich auf seine persönliche Weise von Battlegrounds abzuspalten. Dota 2 und CS:GO sind eingesessene Favoriten, die zunächst vermutlich bei ihrem Format bleiben, in den kommenden Monaten bei einem Abwärtstrend aber mit Events, Updates oder vielleicht sogar einer Fortsetzung gegenhalten müssen.
Aktuell scheint PUBG aber noch geringeren Schaden in den Top-Titeln anzurichten, da es sich ja auch noch selbst in der Findungsphase – insbesondere im Bereich eSport – befindet. Wir stellen fest, dass der asiatische Anteil der Spielerschaft im Battle Royale noch weiter anschwellen könnte, weil hier vermutlich noch einige Spieler mit King of the Kill hadern oder noch nicht einmal Steam als Gaming-Plattform nutzen. Der Release von PUBG in den Läden und für Konsolen, beginnt mit der Xbox zum Ende des Jahres. Das könnte dem Titel noch einmal einen massiven Schwung geben, und ihn jenseits bisheriger Rekorde befördern.
UPDATE: PlayerUnknown’s Battlegrounds überholte am 16. September Steam’s Rekord von gleichzeitigen Spielern – mit über 1,3 Millionen gleichzeitigen Spielern toppte man knapp den Bestwert von Dota 2.