Regen in DayZ

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Auf der Suche nach der Hardcore-Erfahrung im Zombie-Survival haben wir uns auf einen DayZ-Server mit Dauerregen gestürzt. Das Resultat ist eine entspannende Reise durch alle Survival-Grundlagen des Spiels, gepaart mit einigen Nahtod-Erfahrungen.

Hardcore Survival durch Selbstbeschränkung

Auch einen Patch vor Beta-Beginn leidet DayZ noch unter einigen Faktoren, welche die Spielerfahrung trüben: Spielerbegegnungen enden zu häufig in blindem Verkloppen, Essen ist durch Apfelbäume schnell kein Problem mehr, und wo ist eigentlich die Herausforderung?

Was fehlt DayZ, um ein atmosphärischer, herausfordernder Titel zu werden? Wir haben uns im Selbstversuch an die Grenzen des im Spiel möglichen gebracht. Die Regeln:

  • Server: DayZ Rain DE 0-5 (Experimental-Server mit dauerhaftem Regen)
  • keine Regenmäntel
  • keine Äpfel
  • nur ein Leben

Um die Bedeutung des Regens für den Schwierigkeitsgrad etwas hervorzuheben: Einmal komplett durchnässt, sackt die Körpertemperatur eines Charakters rapide ab. Bei zu starker Unterkühlung erleidet der Spieler Gesundheits- und Blutschaden. So kann der Betroffene durch Erfrieren innerhalb von wenigen Minuten sterben. Ein Regenmantel verschafft momentan noch vollständigen Schutz vor dem Regen, weswegen der Versuch, sobald wir einen finden würden, keinen Sinn mehr machen würde. Deswegen wird dieser links liegen gelassen.

Apfelbäume erlauben aktuell noch, unendlich Früchte von ihnen zu pflücken und stellen die einfachste Nahrungsquelle dar. Deswegen sind sie für uns in diesem Versuch ebenfalls tabu.

Aber genug der Vorbereitung, starten wir als Freshspawn im Land des ewigen Regens:

Tag 1: Wieso tu ich mir das an?

Ich erwache etwas oberhalb des vertrauten Strandes, es regnet wie aus Eimern. Ich mache meinen ersten Schritt und bin bereits vollkommen durchweicht vom Schauer. Jetzt heißt es Hackengas geben: Jede Sekunde, die ich vertrödel, kühlt mein Körper weiter ab. Als erstes suche ich nach Steinen, um mir ein provisorisches Messer zu basteln. Doch die DayZ-Götter scheinen einen schlechten Scherz mit mir zu spielen, sodass ich nicht einmal den geeigneten Boden für die passenden Steine finde.

Ich erkenne die Gegend südlich von Berezino wieder und eile nach Norden, wo mich eine erste Ansammlung von Hütten begrüßt. Im ersten Haus finde ich zu meinem Erstaunen ein Fieberthermometer. Auf dem Experimental-Server genieße ich den Luxus, meine Körpertemperatur im Debug-Fenster angezeigt zu bekommen, anderenfalls wäre das Thermometer in diesem Falle Gold wert zum regelmäßigen Checken der Körpertemperatur auf Unterkühlung. Doch das Dorf ist loottechnisch eine Enttäuschung, und die Infizierten erschweren mir die Bewegung. In der letzten Hütte finde ich doch noch ein altes Jagdmesser, und das gerade noch rechtzeitig, denn die Unterkühlung wird bereits bedrohlich. Schnell laufe ich zum nächsten Apfelbaum – jedoch nicht zum Futtern. Ich entledige den Baum mithilfe des Messers seiner Rinde und einiger Äste. Die gesammelte Beute trage ich in zwei Fuhren in eine nahegelegene Scheune. Dort gibt es die erste Feuerstelle, die Rinde dient als Zündmaterial und kombiniert mit einem Stock auch als Anzünder.

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Auch interessant: Alles über Feuer in DayZ
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Dann heißt es warten. Während sich meine Körpertemperatur langsam wieder stabilisiert, beobachte ich meine Umgebung und horche auf Geräusche. Ein Infizierter ist hinter dem Schuppen, in der Ferne höre ich irgendwo ein Huhn gackern. Sobald ich mich aufgewärmt habe, laufe ich erstmal im Wechsel zu Bäumen und sammle schon einmal Holz für mein nächstes Feuer, ich werde es gleich brauchen.

Schließlich geht es auf die Suche nach dem Huhn, ich finde es schnell durch sein lautes Gackern und drehe ihm mit den Fäusten den Hals um (einen Veganer-Guide findet ihr hier). Dann dient das Messer zum Zerlegen der Beute. Federn und Fleisch stecke ich ein, einer der Knochen landet direkt an der Spitze meines Stocks und ich bastel mir einen Speer. Mit der Langwaffe halte ich die Infizierten auf ausreichender Distanz, um nicht durch eine eventuelle Blutung meine letzten Bandagen zu verlieren. Einen nach dem anderen mache ich die Infizierten in der nahen Umgebung im Küstennebel und dichten Regen ausfindig und führe sie ihrem Schöpfer zu. Das Risiko zahlt sich aus: Sie trugen einige Bandagen und zwei Dosen Essen mit sich. Doch der Kampf hat seine Zeit benötigt und ich bin bereits wieder vollständig durchnässt und am Frieren. Also nichts wie zurück ans vorbereitete Feuer!

Im provisorischen Lager betrachte ich die Ausbeute meines ersten Trips: Ich bin nicht mehr hungrig, wenn auch nicht wohlgenährt. Ich habe einige Schläge abbekommen, jedoch nicht geblutet, und meine Kleidung ist auch noch am Stück. Meine Körpertemperatur kehrt auf normal zurück. Die Ausrüstung besteht aktuell aus einem Jagdmesser, einigen Rags, meinem Speer, Federn und Hühnchenfleisch. Keine schlechte Grundlage, wenn ich mich morgen nach Berezino wage.

Fazit des ersten Tages

Ich rechne nicht damit, dass sich viele andere Spieler diese Hölle antun. Die Pausen für Lagerfeuer lassen keine schnellen Sprints zu weiter entfernten Zielen zu. Ich halte mich bewusst weiter am Strand auf, um nicht im Wald ohne Deckung für ein Lagerfeuer darzustehen. Die kalte Umgebung erfordert ein gründliches Vorausplanen der nächsten Aktion, damit es nicht im entscheidenen Moment an einem rettenden Lagerfeuer oder Bandagen zum Verbinden mangelt. Der Drang nach mehr Essen treibt mich vorwärts. Wasser kommt zwar im Überfluss vom Himmel, doch noch mangelt es mir an einer Flasche. Dazu kommt das Problem mit der Tragekapazität, denn noch habe ich nur die vier Slots meiner Jeans.

Aber ich lebe noch.

Hier geht es zu Teil 2.

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2 Kommentare

  1. Nice das der Server einige Leute findet die eine echte Challange suchen, um diese zu überstehen.
    Eine spannende Stroy ist daraus entstanden (y).

  2. Nice das der Server einige Leute findet die eine echte Challange suchen, um diese zu überstehen.
    Eine spannende Stroy ist daraus entstanden (y).

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